Kappung der Löhner Bahn in Elze bedeutet weitere Schwächung des Personennahverkehrs

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Nach Informationen der Dewezet vom 27.07.2023 soll die RB77 auch bekannt als „Löhner Bahn“ ab 2029 nur noch bis Elze fahren. Die Landesnahverkehrsgesellschaft strebe an, die Regionalexpress-Verbindung RE 50 Wolfsburg-Braunschweig-Hildesheim ab Dezember 2029 bis Elze zu verlängern und in diesem Zuge die Löhner Bahn ab Elze zu kappen. Dadurch solle der Knotenpunkt Elze für Bahnreisende Richtung Wolfsburg und Braunschweig attraktiver werden.

Dazu die heimische Landtagsabgeordnete Britta Kellermann:

Sollte dies ernsthaft den Planungen der LNVG entsprechen, würde dies eine weitere Schwächung des Personennahverkehrs auf der Strecke Hameln-Elze bedeuten. Denn das Problem ist nicht die Attraktivität der Verbindungen in Elze oder Hildesheim, sondern die fehlende Anschlusssicherheit in Elze!

Gegenwärtig kann aus unserer Region bis Hildesheim durchgefahren werden. Verspätungen auf der Strecke betreffen deshalb „nur“ die Pendler*innen nach Hannover, die in Elze umsteigen müssen. Mit der geplanten Änderung, würden Verspätungen in Zukunft dann auch die Pendler*innen nach Hildesheim betreffen. Die gesamte Strecke würde damit für den SPNV unattraktiv und es würde das eintreten, was Skeptiker*innen die ganze Zeit schon befürchten: Die Elektrifizierung käme alleine dem Güterverkehr zugute und unsere Region hätte überhaupt nichts davon. Dies entspricht nicht den Zielsetzungen des Deutschlandtaktes, wonach Fern- und Nahverkehr sowie Güterverkehr gemeinsam geplant werden sollen.

Die Deutsche Bahn muss in ihren Planungen auch Verbesserungen für den Personennahverkehr berücksichtigen!

Die dauernden Verspätungen auf der Strecke resultieren zwar im Wesentlichen aus Störungen der Infrastruktur, wie Weichen, Signale, Bahnübergänge sowie aus Personalengpässen. Aber durch die Eingleisigkeit der Strecke übertragt die Verspätung eines Zuges sich sofort auf den Gegenzug. Diese Problematik wird sich durch mehr Güterverkehr auf der Strecke noch verschärfen.  Die Einfachste aber auch teuerste Lösung wäre ein durchgehend zweigleisiger Ausbau der Strecke. Aber auch bereits eine Verlängerung der geplanten Kreuzungsmöglichkeit im Bereich Behrensen bis Hameln könnte eine Verbesserung der Pünktlichkeit mit sich bringen.

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