Müll in Stadt und Landschaft ist nicht nur optisch ein Ärgernis. Sind Zigarettenstummel oder Plastikteile wie Kaffeebecher-zum-Mitnehmen länger der Witterung ausgesetzt, zersetzen sie sich und geben dabei Mikroplastik, Schadstoffe und anderes Ungesundes an die Umwelt ab.
Die Aktionen im Rahmen „Bleib sauber, Altstadt“ haben gezeigt, dass in Hameln insbesondere achtlos weggeworfene Zigarettenstummel ein enormes Problem darstellen. Jeder weggeworfene Zigarettenstummel kann bis zu 40 bis 60 Liter Grundwasser mit zahlreichen schädlichen Stoffen verunreinigen!
Die Erfahrung anderer Städte zeigt, dass die konsequente Kontrolle durch Mitarbeiter_innen des Ordnungsamtes einen spürbaren Erziehungseffekt hat und das Müllproblem in Innenstädten dadurch abnimmt.
Daher stellt die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen am 11. September 2020 folgenden Antrag:
„In die „Verordnung zur allgemeinen Gefahrenabwehr in der Stadt Hameln“ wird ein Absatz zum Littering, also dem ‚Alltags-Vermüllen‘ des öffentlichen Raumes durch Wegwerfen von Zigaretten, Kaugummis, Einmalkaffeebechern etc. aufgenommen.
Die zu verhängenden Bußgelder orientieren sich an den ‚Richtlinien für die Verfolgung und Ahndung von Zuwiderhandlungen gegen Bestimmungen des Umweltschutzes‘, wobei der vom Land vorgegebene Rahmen ausgeschöpft werden soll.“
Anett Dreisvogt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, zum Thema: „Die Stadt Hameln hat schon jetzt die Möglichkeit, auch scheinbar kleine Müllsünden mit Geldbußen zu belegen. Mit einer offiziellen Aufnahme des Vergehens in die Gefahrenabwehr-Verordnung wollen wir bei allen Beteiligten das Bewusstsein schärfen, dass auch ein Zigarettenstummel von zwei Zentimetern ein Problem darstellt. Natürlich müssen wir die Voraussetzungen schaffen, dass Müll ordnungsgemäß entsorgt wird oder bestenfalls gar nicht erst anfällt. Mehrweg-Kaffeebecher und regelmäßig geleerte Mülleimer in ausreichender Anzahl sind hier unsere Stichworte. Aber wenn sich an dem Alltagsmüll, der achtlos fallen gelassen wird, etwas ändern soll, muss es den Verursachenden auch einmal weh tun!“