Laufzeitverlängerung auf Kosten der Sicherheit

Helge Limburg, grüner Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Hameln-Pyrmont/Holzminden hält die Diskussion über eine mögliche Reaktivierung des AKW Grohnde für eine Phantomdebatte. „Bereits jetzt sind die Sicherheitsüberprüfungen der AKWs überfällig. Sie wurden wegen des nahen Ausstiegs ausgesetzt. Eine Reaktivierung ist ein Spiel mit dem Feuer und im Sinne der Sicherheit nicht verantwortbar.“ Die Behauptung, die AKWs könnten sofort in Betrieb genommen werden ist völlig unseriös. „Faktisch droht vor allem in Bayern ein Versorgungsproblem, weil die CSU den Ausbau Erneuerbarer Energien solange blockiert hat. Es ist nicht einzusehen, warum die Menschen im Weserbergland das Versagen der bayerischen Staatsregierung ausbaden sollten.“

Hagen Langosch, grüner Landtagskandidat im Wahlkreis 37 merkt an, dass der von Kernkraftwerken produzierte Strom die Netze und somit die Nutzung des Stroms aus Erneuerbaren Energien blockiere. „Das spricht gegen alles wofür wir mit Fridays For Future auf die Straße gegangen sind.“

Britta Kellermann, Landtagskandidatin im Wahlkreis 35 und Vorsitzende des Kreisverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht die Wiederaufnahme des Betriebs als gleichzusetzen mit einer Laufzeitverlängerung um mehrere Jahre an.

„Ungeachtet der zu überwindenden rechtlichen Hürden und der Sicherheitsbedenken macht es einen Unterschied, ob wir hier über einen reinen Streckbetrieb reden, um die jetzt eingesetzten Brennstäbe noch über das Jahresende hinaus betreiben zu können, oder ob wir über den Einsatz neuer Brennstäbe sprechen. Nur das AKW Isar 2 soll noch für maximal ein halbes Jahr nutzbaren Kernbrennstoff haben, die Brennelemente der AKW Neckarwestheim und Emsland sind bis zum Jahresende verbraucht. Es müssten also – mit einem Vorlauf von zwei Jahren – neue Brennelemente passgenau bestellt werden. Im Hinblick darauf erscheint die Begründung der CDU, mit dem Weiterbetrieb wolle man die Energieversorgung im Winter 22/23 sichern, nicht nachvollziehbar. Das Wiederanfahren bereits abgeschalteter AKW, wie das AKW Grohnde, schließt sich deshalb aus. Ein solches Vorgehen wäre eine Laufzeitverlängerung durch die Hintertür! Und wir würden weiteren radioaktiven Müll produzieren, für den es immer noch kein Endlager gibt.“

Kellermann, seit Jahren in der Anti-Atom-Bewegung engagiert, sieht den Ausstieg aus der Atomkraft als Gemeinschaftsaufgabe an. „Was wir jetzt brauchen, ist keine Debatte über Laufzeitverlängerungen, sondern eine gemeinsame Kraftanstrengung aller demokratischen Parteien, um die Energiewende in Deutschland maßgeblich voran zu bringen und unsere Energieversorgung von Russland unabhängig zu machen. Wir dürfen bei alle dem nicht vergessen, dass Russland neben Gas- auch der größte Uranlieferant ist!“


Katharina Schmalkuche

Wahlkreisbüro
Helge Limburg, MdB
Wendenstraße 10
31785 Hameln

Tel. 0151 7289 4074
helge.limburg.wk02@bundestag.de

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