Kürzlich ist die Zukunft des geplanten Projekts Weidelandschaft an der Hamelner Hafenspitze erneut in Frage gestellt worden, nachdem ein Antrag der Ratsgruppe SPD / Die Linke sowie Kritik seitens der CDU Zweifel an den Plänen der Verwaltung geäußert hatte.
Für uns Grünen im Rat der Stadt Hameln stellt dies Anlass zur Besorgnis dar.
Unter anderem mit Fördermitteln des Landes soll eine ca. 11 ha große Weidefläche entstehen, die sowohl dem Insekten- und Hochwasserschutz, der Einsparung von CO2 durch Umstellung der Mähtechnik, sowie dem Erhalt und der Verbesserung der biologischen Vielfalt zugute kommt.
Unter vielen infrage kommenden Projekten ist speziell dieses vom Land Niedersachsen für eine Förderung ausgewählt worden, da es als besonders wertvoll im Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt angesehen wird.
Wir Grünen im Rat der Stadt Hameln können die von anderen Fraktionen vorgetragene Kritik nicht nachvollziehen, ist das Gebiet doch vom Rat der Stadt selbst als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen worden. Damit wurde auch verbindlich zugesagt, diese Flächen im Sinne der Natur aufzuwerten und dauerhaft zu erhalten.
Die Grünen im Land Niedersachsen haben gemeinsam mit den Umweltschutzverbänden viele Unterschriften für das Volksbegehren Artenvielfalt gesammelt, auch in Hameln. Von der schwarz-roten Landesregierung gab es als Antwort auf das Volksbegehren den Beschluss zum Niedersächsischen Weg. In Hameln haben wir den Schutz der Artenvielfalt besonders nötig. Dies zeigt sich auch im beschlossenen integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK 2030), insbesondere im Bereich Umwelt und Klimaschutz hat Hameln dringenden Nachholbedarf.
Trotz der Vorgaben des Bundes, die Flächenversiegelung zu minimieren, hat die Stadt immer weitere Flächen versiegelt und plant, dies auch künftig zu tun, zum Teil ohne Rücksicht auf Natur und Umwelt. Beispiele hierfür sind die Baugebiete Meierholz, den Apenberg oder das rund 12 ha große, neue Gewerbegebiet in Afferde.
Wenn es uns ernst damit ist, den massiven Schwund der Artenvielfalt schnell zu ändern, können wir nicht weiter machen wie bisher.
Grade aus dieser Perspektive heraus muss dringend ein Ausgleich geschaffen werden: nicht allein wegen der Artenvielfalt, sondern schon deshalb, weil – wie inzwischen allgemein bekannt – Insekten maßgeblich an der Erhaltung unserer Lebensgrundlagen beteiligt sind.
Wir fordern: Dazu muss jede Kommune ihren Beitrag leisten!
Das geplante Projekt „Weidelandschaft“ ist ein Weg, Flächen wieder ein Stück weit der Natur zurück zu geben und die Stadt ökologisch aufzuwerten, auch durch Hinzunahme von bisher durch konventionelle Landwirtschaft genutzte Flächen.
Aus all den vorliegenden Gründen unterstützen wir Grünen weiterhin die Weidelandschaft. Wir haben uns gefreut, dass die Verwaltung das Projekt voran getrieben und im hohen Umfang Fördermittel akquiriert hat, damit die Stadt ihre Bilanz ein wenig ausbessern kann.
Als fatales Zeichen hinsichtlich des Niedersächsischen Wegs und den Zielen der Bundes- und Landesregierung, sowie der Naturschutzverbände, werten wir es deshalb, würde das Projekt in seiner Gesamtheit reduziert oder gar ganz gestrichen werden.
Die Weidelandschaft Weserbogen ist ein Gewinn für die gesamte Stadt Hameln, darum wird die grüne Ratsfraktion auch weiter dafür kämpfen, dass sie wie geplant umgesetzt wird.
Umweltschutz bedeutet nicht Opfer zu bringen, sondern ist eine Bereicherung für die ganze Stadt.