In den Räumlichkeiten des Hamelner Theaters fand am 27. September die feierliche Verleihung des
Rattenfänger-Literaturpreises statt. Auch in diesem Jahr nahmen wieder zahlreiche Mitglieder der
Mehrheitsgruppe SPD / B’90 / Die Grünen im Hamelner Stadtrat an den Feierlichkeiten teil.
Eine Veranstaltung, die nach Einschätzung von Elke Meyer (SPD) auch in Zukunft erhalten bleiben
sollte. Der Preis genieße internationales Renommee und sei Teil des immateriellen
Weltkulturerbes, betont die Vorsitzende im städtischen Ausschuss für Kultur. „Wir verleihen den
Rattenfänger-Literaturpreis immerhin bereits seit 1984“, so Meyer.
Gruppensprecher Wilfried Binder (SPD) erläutert auf Nachfrage zur Zukunft des Preises: „Die
finanzielle Situation unserer Stadt ähnelt jener der meisten niedersächsischen Kommunen. Das ist
eine enorme Herausforderung, der sich die Mehrheitsgruppe energisch und tatkräftig stellen wird.“
Die Konsolidierung des Haushaltes mache es erforderlich, alle Ausgaben der Stadt ganz genau
unter die Lupe zu nehmen. Dies gelte selbstverständlich ebenfalls für die freiwilligen Leistungen
wie den Rattenfänger-Literaturpreis.
Man müsse sich alle Maßnahmen konkret anschauen, sagt die stellvertretende Gruppensprecherin
Anett Dreisvogt (Grüne), stellt jedoch klar: „Der Erhalt unserer sozialen Infrastruktur hat für uns
absoluten Vorrang. Das beinhaltet natürlich so essentielle Punkte wie zum Beispiel Betreuungsund Bildungsangebote, schließt aber auch Veranstaltungen mit ein, welche die Stadtgemeinschaft
fördern.“ Nur so könne die Zukunft Hamelns verlässlich und krisenfest gestaltet werden. Auch
Möglichkeiten der Refinanzierung durch Förderung und Sponsoring seien mitzudenken.
Welche Maßnahmen im Rahmen der Haushaltskonsolidierung umgesetzt werden, ließe sich jetzt
noch nicht sagen, erklärt Binder. Der entsprechende Arbeitskreis tage bereits, doch man müsse die
jeweiligen Haushaltsklausuren abwarten, bis überhaupt aussagekräftige Ergebnisse vorliegen.
Diese Phase sei seiner Kenntnis nach in allen Fraktionen für nach den Herbstferien geplant.
Als Tendenz könne er aber schon bestätigen, dass seine Gruppe am Rattenfänger-Literaturpreis
festhalte.
Einsetzen wolle sich die Mehrheitsgruppe für eine stärkere Einbindung der Zielgruppen, ergänzt
Elke Meyer. Dazu gehören Schüler*innen, deren Eltern und Lehrkräfte. Ausreichend Impulse und Ideen hierfür habe die Gruppe in vergangenen Jahren immer wieder gesetzt – ob durch Kooperationen mit Schulen und KiTas, Erhöhung der Reichweite des Preises durch Social Media oder stärkere Präsenz der nominierten Bücher in Hamelner „Hot Spots“. Besonders die Zusammenarbeit mit Schulen hält Meyer für ausschlaggebend: „Die Förderung der Lesekompetenz unserer Schüler*innen ist uns ein ganz wichtiges Anliegen.“
Zusätzlich zu einer höheren Beteiligung der Jugendlichen solle das Kulturevent idealerweise künftig
rund um den Tag des Rattenfängers (26. Juni) ausgerichtet werden. Auf diese Weise könne die
Verbindung zur heimischen Sage enger geknüpft werden.