Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen im Nds. Landtag zum Personennahverkehr auf der Strecke RB 77 zwischen Hameln- und Elze
Seit Jahren führen Verspätungen der RB 77 auf der Strecke zwischen Hameln und Elze für Pendler*innen zu unzumutbaren Versäumnissen der Anschlusszüge. Grund dafür ist, neben eng getakteten Fahrplangegebenheiten, vor allem die Eingleisigkeit der Strecke. Die Landtagskandidatin der Grünen Britta Kellermann aus Salzhemmendorf erläutert: „Eine leichte Verspätung des Zuges aus Elze hat sofort eine Verspätung des Gegenzuges und damit den Verlust des Anschlusses in Richtung Hannover und Göttingen zur Folge. Auch das Warten der RB 77 in Elze auf leicht verspätete Züge des RE 2 aus Hannover oder Göttingen ist aus diesem Grund nicht möglich. Fahrgäste aus dem Landkreis vermeiden Fahrten über Elze oder fahren lieber mit dem PKW nach Elze oder Völksen, als eine Stunde Wartezeit zum Arbeitsbeginn oder nach Feierabend zu riskieren.“
Die Grünen wollen daher die Stärkung des öffentlichen Verkehrs in Niedersachsen zu einem Thema im Landtagswahlkampf machen. Der Spitzenkandidat der Grünen für die Landtagswahl Christian Meyer aus Holzminden findet: „Die Bundesregierung hat mit dem 9,00 €-Ticket, bei stetig steigenden Energiepreisen, in der Krise eine starke Motivation für den Umstieg auf den ÖPNV geschaffen. Wir wollen in Niedersachsen zweierlei erreichen: Ein günstiges Klimaticket für 2 Euro pro Tag für alle und einen Ausbau der Strecken und Takte gerade auf dem Land!“
„Denn gelingen wird die Mobilitätswende nur, wenn wir auch auf dem Land gute Taktungen und verlässliche Verbindungen bekommen.“, so Britta Kellermann.
Kellermann hat daher für die Grünen aus Hameln-Pyrmont eine Anfrage für den Landtagsabgeordneten Christian Meyer zur Löhner Bahn formuliert, die dieser gemeinsam mit dem verkehrspolitischen Sprecher der Grünen Detlev-Schulz-Hendel in den Landtag eingebracht hat.
Darin fragen die Grünen den Stand der Planungen zur Elektrifizierung der Strecke Hameln-Elze ab. „Uns geht es vor allem um die Anschlusssicherheit der RB77 in Elze in Richtung Hannover und Göttingen, die angesichts vieler Verspätungen und Zugausfälle oft nicht gegeben ist. Die Landesnahverkehrsgesellschaft muss sich in den Planungsprozess einbringen“, so Kellermann. Auch fragen sie nach den geplanten „Ausweichstellen“ zur Verbesserung der Anschlusssicherheit und nach den Folgen des Deutschlandtaktes für die Strecke Hameln-Elze. Die Grünen im Landtag wollen zudem ganz konkret wissen, ob weitere Haltestellen auf der Strecke z.B. „beim Rasti-Land in Benstorf“ geplant sind.
Für Christian Meyer, zeigt die fehlende Einbindung der Landesnahverkehrsgesellschaft in den Planungsprozess zur Elektrifizierung, nur wieder die Schläfrigkeit der großen Koalition bei wichtigen Zukunftsthemen: „Hier plant also die Bundesebene die Elektrifizierung einer Strecke für den Güterverkehr und die Landesregierung verpasst die Chancen, die darin für den Personennahverkehr in der Region stecken.“
Aus Sicht der GRÜNEN müssen Deutsche Bahn und Landesnahverkehrsgesellschaft hier Hand in Hand planen, denn „in der Region bestehen große Sorgen, dass man hier einen reinen Gütertransit erhält und die Region nur die Nachteile der Elektrifizierung abbekommt aber ansonsten in die Röhre schaut“, so Kellermann. Mit einer Antwort auf die schriftliche Anfrage der Grünen im Landtag wird in ca. 4 Wochen gerechnet.