Im Februar diesen Jahres hatte die Initiative „Rad-Verkehrswende Hameln“ alle Anwohner*innen rund um den 164er Ring zu einem offenen Gesprächsabend eingeladen. Thema der Diskussionsrunde: Ideen zur Verkehrsberuhigung im ganzen Quartier schmieden. Rund 30 Bürger*innen waren dem Aufruf der Initiative gefolgt.
Aus den gemeinsamen Überlegungen ist jetzt ein Antragsentwurf entstanden, welchen die Initiative der Kommunalpolitik ans Herz legen möchte.
Der Entwurf liege auch dem Ortsverband der Hamelner Grünen vor, bestätigt deren Vorsitzende Melanie Woltmann: „Aus unserer Sicht ist das ein absolut unterstützenswerter Vorstoß.“ Der Antrag sehe einerseits die Implementierung eines sogenannten „Modalen Filters“ am Anfang des 164er Rings auf Höhe des Cafés am Ring vor. „Das könnten beispielsweise Blumenkübel sein, bepflanzt mit heimischen Wildblumen“, erklärt Woltmann, aber es seien auch klassische Poller denkbar.
Zusätzlich solle die Scharnhorststraße zur Einbahnstraße umgewidmet und die Parkplätze auf der Seite zum Scharnhorstviertel durch Anwohnerparken in Scharnhorst- und Falkestraße ersetzt werden.
Als Vorsitzende des Grünen Ortsverbands könne Woltmann diese Vorschläge nur begrüßen, denn: „Sowohl der Nutzen für die Umwelt als auch für alle Bürger*innen, die in diesem Viertel leben oder es auch nur durchqueren, ist ganz offensichtlich.“
Eine Reduzierung des CO²-Wertes sei natürlich sehr gut für die städtische Klimabilanz, verbessere darüber hinaus aber auch entschieden die Aufenthaltsqualität im Quartier. „Ganz zu schweigen von der verminderten Lärmbelastung“, ergänzt Woltmann die Liste der Vorzüge.
Und auch die Sicherheit von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen werde durch die angedachten Lösungsansätze in erheblichem Maße erhöht. Deren Belange künftig stärker in Verkehrsplanungen miteinzubeziehen, ist sich Woltmann sicher, stelle einen wesentlichen Baustein für das Gelingen der Verkehrswende dar.
Dass das Konzept Anwohnerparken nicht ganz unumstritten ist, habe man selbstverständlich auf dem Schirm, so die OV-Vorsitzende. Fest stehe aber auch, dass der Parksuchverkehr in diesen Zonen kaum noch ein Thema sei. Dieser Verkehr werde oft als besonders belastend für Quartiere bewertet, da Autofahrer*innen auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit häufig mehrfach die gleichen Straßen frequentierten.
Um ein gesundes Stadtklima dauerhaft erhalten zu können, müsse man auch Maßnahmen wie dem Anwohnerparken künftig aufgeschlossen gegenüber stehen.
Ihr Lob für die „konstruktive Zusammenarbeit von Initiative und Anwohner*innen“ wolle Melanie Woltmann besonders hervorheben– sei doch das Engagement der Bürger*innen die „kleinste, aber wesentliche Einheit“ der Demokratie.