Als aus militärischer Nutzung freigewordenes Gebiet am Nordrand der Stadt Hameln, idyllisch zwischen Wald, Kleingartenanlagen, Obstwiesen und einem Wohngebiet gelegen, weckt das „Ravelin Camp“ vielerlei Begehrlichkeiten.
Schon im Jahr 2014 gab es eine beschlussreife Planung der Stadt Hameln, die vorsah, einen Teilbereich des Geländes direkt als Fläche zur Entwicklung von Natur und Landschaft festzusetzen, den größeren Teil hingegen 25 Jahre lang als Sondergebiet zur Erzeugung von Elektrizität mit Hilfe einer Photovoltaik-Anlage zu nutzen. Im Anschluss sollte dieser Teil ebenfalls als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft ausgewiesen werden. Die Planungen verliefen im Sande, da der Investor seine Pläne nicht weiter verfolgte.
Die Untersuchungen im Rahmen des Bauleitplanverfahrens „Solarpark Ravelin Camp“ (externer Link) ergaben, dass zumindest Teile des ehemaligen Truppenübungsgeländes „Ravelin Camp“ schützenswerte Biotope enthalten. Ergänzt wurde diese Untersuchungen durch private Begehungen von Fachleuten, angeregt durch den BUND (externer Link), die ebenfalls ergaben, dass sich auf der Konversionsfläche einiges Schützenswertes verbirgt.
Daher fordert der Ortsverband BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN auf seiner Mitgliederversammlung am 07. Februar 2018:
Das „Ravelin Camp“, welches bereits direkt an das Landschaftsschutzgebiet „Fischbecker Wälder und Randbereiche“ angrenzt, soll entsprechend den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes als Natur- oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. Dafür soll sich die Hamelner Ratsfraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN mit ihren Gruppenpartnern SPD und DIE LINKE einsetzen.
Um das Verfahren zu vereinfachen, könnten die vorliegenden Untersuchungsergebnisse für den Solarpark einfließen, teilen sie doch das Gelände schon ein in Gebiete mit geringer bis sehr hoher Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz.
Befragt nach Plänen aus der Stadtverwaltung, auf dem Gebiet des Ravelin Camp Flächen für Wohnbebauung auszuweisen, meint Sven Kornfeld, Mitglied des Ortsverbands: „Stadtnahe Wohngebiete sind ein grünes Thema, machen die kurzen Alltagswege einen Verzicht aufs Auto doch erst möglich. Aber auch wenn wir Innenentwicklung vor Außenentwicklung stellen, muss im Einzelfall geprüft werden, welche Flächen tatsächlich geeignet sind, um die Natur nicht über Gebühr zu belasten.“