Hameln hat keine Baumschutzsatzung mehr. Nach fast dreißig Jahren befand nun eine große Mehrheit im Rat, dass Bäume keines besonderen Schutzes bedürfen. Die GRÜNEN sehen das ein bisschen anders und haben für eine flächendeckende Baumschutzsatzung geworben – für Kernstadt und Ortsteile. Diese lässt sich gut anpassen durch verschiedene Parameter (z.B. Stammumfang) und verursacht keine Folgekosten durch regelmäßig stattfindende Kartierungen.
Leider zeichnete sich im Diskussionsverlauf bereits länger ab, dass es keine Mehrheit für den Erhalt bzw. die Aktualisierung der Baumschutzsatzung geben wird. Als das klar wurde, brachten die GRÜNEN genau den Vorschlag ins Rennen, der letzte Woche beschlossen wurde: Im Falle einer „Nicht-Einigung“ über neue Regeln zur Baumschutzsatzung, sollte diese zumindest als interne Regelung für die Stadt beibehalten werden. Auch wenn so nur knapp die Hälfte der schutzwürdigen Bäume Hamelns Schutz erhalten, kann doch die Stadtverwaltung auf diese Weise mit gutem Beispiel voran gehen. Auch der Änderungsantrag der GRÜNEN, bei Anwendung des Baumschutzes als interne Regelung, diesen auf Bäume ab einem Stammumfang von 80 cm anzuwenden, statt wie von der Verwaltung vorgeschlagen ab 100 cm, fand allgemeine Zustimmung.
Dazu Walter Neufeld, GRÜNER Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz: „Wir sind froh, dass im Rat nicht (mehr) diskutiert wurde, die Baumschutzsatzung ersatzlos zu streichen. Das ist, neben dem Engagement der Naturschutzverbände, auch unserem Streiten für den Baumschutz zu verdanken.
Die Aufhebung der Baumschutzsatzung ist dennoch ein Verlust. In anderen Städten diskutieren Bürger_innen und Politiker_innen eine Wiedereinführung der kommunalen Baumschutzsatzung, da sie die Erfahrung gemacht haben, dass tatsächlich mehr Bäume gefällt wurden nach Abschaffung ebendieser. Es wird berichtet, dass insbesondere private Großgrundbesitzer_innen, wie beispielsweise Wohnungsbaugesellschaften, rigoroser zur Kettensäge greifen. Wann also steht uns die nächste Baumschutz-Debatte bevor?“