Es ist eine mittlerweile lieb gewonnene Tradition: Am Ende eines jeden Schuljahres zieht der Hamelner Abi-Umzug durch die Straßen und hinterlässt eine bunte Schneise der guten Laune: Viel Freude und Ausgelassenheit bei den aktuellen Abiturient*innen und ihren Freund*innen.
„So ausgelassen sieht man die jungen Menschen in unserer Stadt nur selten“, bemerkt Anett Dreisvogt, die Vorsitzende der Grünen Ratsfraktion. „Nach dem Unmut des Vorjahrs haben wir eigentlich gehofft, dass die Veranstaltung in diesem Jahr ganz regulär stattfinden könnte.“
Weit gefehlt: Die Auflagen für den traditionellen Hamelner Abi-Umzug sollen laut DEWEZET in diesem Jahr besonders streng ausfallen („Abiturienten frustriert: Werden Farben beim Abi-Umzug in Hameln verboten?“). Besonders ärgerlich ist dabei, dass die Auflagen in schriftlicher Form erstmalig am letzten Donnerstag an das Orga-Team ausgehändigt wurden. So sollen die Abiturient*innen eine kürzere Route mit getrennten Start- und Zielflächen laufen und darüber hinaus auch auf das Werfen mit den charakteristischen Holi-Farben verzichten.
SPD und Grüne im Hamelner Stadtrat können für derlei Verbote und Einschränkungen kein Verständnis aufbringen. Insbesondere aber wird die schleppende Informationspolitik gegenüber den Organisator*innen wie auch der DEWEZET kritisiert.
Dazu komme, dass die Politik über die aktuellen Vorgänge im Dunkeln gelassen wurde, betont Wilfried Binder, Vorsitzender der SPD-Fraktion und Mitglied im städtischen Verwaltungsausschuss. Bei der Sitzung des Verwaltungsausschusses am 11.06. sei unter dem Tagesordnungspunkt „Mitteilungen der Verwaltung“ keinerlei Information bezüglich des Abi-Umzugs kommuniziert worden, „dabei ist der Dewezet-Artikel zum Thema ungefähr zu diesem Zeitpunkt online gegangen.“ Man müsse sich schon fragen, ob der Oberbürgermeister vielleicht selbst nicht im Bilde gewesen sei oder den Unmut der Schüler*innen schlicht billigend in Kauf genommen habe.“
Die Gruppe SPD / B’90 / Die Grünen erwarte aufgrund des nicht nachzuvollziehenden Handelns bzw. Nichthandelns der Verwaltung bei dem nächsten Gespräch mit den Organisatoren konstruktive, nicht einschränkende Vorschläge für die Durchführung des diesjährigen Abi-Umzugs. Darüber hinaus werde erwartet, dass die Verwaltung die Politik im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Recht und Sicherheit auf der Grundlage der Anfragen des Vorsitzenden des Ausschuss FKSS umfänglich informiert.