Hermann Faust (Grünen-Kandidat für den Stadtrat in Hessisch Oldendorf) schreibt darüber, wie man den Tourismus im Weserbergland mit Einklang mit der Natur gestalten kann
Der Tourismus in Deutschland boomt. Und auch im Weserbergland ist das zu spüren. In Hessisch Oldendorf stehen besonders das Stift Fischbeck, das Gebiet rund um den Hohenstein oder die Weser mit dem Weserradweg in der Gunst der Tourist:innen ganz weit oben und erfreuen sich hoher Nachfrage. Und dies ist nicht nur Corona-bedingt.
Der Ausbau der touristischen Infrastruktur in den vergangenen Jahren und die Professionalisierung der Vermarktung der Region mit der Gründung des TWW (Tourismuszentrum Westliches Weserbergland) haben dazu beigetragen, dass unsere Region seit einiger Zeit steigende Gästezahlen zu verzeichnen hat. Das heißt auch, dass damit Wertschöpfung in den hiesigen Betrieben erzielt wird. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, und die örtlichen Anbieter wollen wir dabei unterstützten, ihre Angebote auszubauen.
Auch wenn wir hier zum Glück von einem „Overtourism“ weit entfernt sind, muss man dabei dennoch die Probleme, die der Tourismus mit sich bringt, im Auge behalten. Denn er tritt gerade da verstärkt auf, wo Natur und Landschaft empfindlich ist: bestes Beispiel ist hier das Naturschutzgebiet „Hohenstein“. Wir sprechen uns daher in diesen Bereichen für eine gezielte Besucherlenkung aus. Damit können wir die empfindlichen Bereiche der Natur vor hohem Besucherdruck schützen, aber andererseits erlaubt es auch die Naturschönheiten unserer Region zu erleben.
Auch die Information unserer Gäste über die Besonderheiten des hiesigen Naturraums halten wir für wichtig. Hier kann und soll die Schillat-Höhle eine starke Rolle spielen. Mit dem dortigen Wander- und Naturpark-Infozentrum ist eine gute Basis gelegt, die in Zusammenarbeit mit dem TWW, dem Naturpark Weserbergland und den Landesforsten weiter entwickelt werden soll.