Für saubere Flüsse – Versalzung von Werra und Weser beenden!
Am gestrigen Donnerstag (15.11.2012) traf sich in Hameln eine Gruppe grüner Politikerinnen und Politiker, darunter auch die Bundestagsabgeordneten Dorothea Steiner und Ute Koczy sowie die grünen Landtagskandidatinnen Anja Piel und Britta Kellermann, um auf der Fußgängerbrücke zum Werder auf die noch immer anhaltende Versalzung der Weser hinzuweisen. Gemeinsam mit weiteren Landes- und KommunalpolitikerInnen entrollten sie ein Transparent mit der Aufschrift „Kein Salz in unsere Weser!“, dass auch für die Autofahrer auf der gegenüberliegenden Münsterbrücke noch gut zu sehen war.
Im Anschluss an diese Aktion beriet man sich dann auf der Weserinsel und verfasste eine „Hamelner Erklärung“, in der sich alle Anwesenden deutlich gegen eine weitere Einleitung salziger Abwässer in Weser und Werra aussprachen. Ebenso wurde dem geplanten Bau einer Pipeline der K+S Kali GmbH an die Oberweser eine klare Absage erteilt. „Diese Rohrleitung begrenzt vielleicht die salzige Einleitung in die Werra – sie belastet die Weser jedoch nach wie vor und sorgt keineswegs dafür, dass aus unserer Weser wieder ein lebendiger Fluß wird!“ so der Sprecher des Grünen Kreisverbandes Hameln-Pyrmont Michael Maxein.
Weiter heißt es in der Erklärung, die am Abend bei einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in der Jugendwerkstatt von allen Anwesenden unterstützt wurde: „Die UnterzeichnerInnen fordern die unverzügliche Aufstellung eines rechtsverbindlichen Maßnahmen- und Zeitplanes zwischen dem Unternehmen K + S Kali GmbH und den Genehmigungsbehörden zur Reduzierung der Salzabwassereinleitungen. Ziel muss es sein, Werra und Weser schrittweise bis zum Jahr 2020 zu naturnahen Gewässern zu entwickeln sowie die Vorgaben der Europäischen Wasser-Rahmenrichtlinie einzuhalten. Dafür sind die bestehenden Grenzwerte entsprechend abzusenken. Die K + S Kali GmbH steht in der unternehmerischen Verpflichtung, konkrete Lösungen für eine umweltgerechte Produktion und Entsorgung schnellstmöglich umzusetzen. Die Arbeitsplätze im Kalirevier haben nur dann eine Zukunft, wenn europäische Umweltgesetze eingehalten und Werra und Weser wieder Süßwasserflüsse werden.“.
Man schloss sich mit dieser Erklärung weitgehend auch der Resolution des „Weserbundes“ an, der sich, ebenso wie die Grünen, für den Bau einer Pipeline direkt an die Nordsee ausspricht. Die nicht vermeidbaren salzigen Abwässer hätten zwar dort ebenfalls nichts verloren – gewässerökologisch sei dies aber noch einigermaßen vertretbar.
Auch der am Abend anwesende Vertreter des örtlichen Sportfischervereins Wilhelm Wehrhahn schloss sich der Hamelner Erklärung ebenfalls an. Zudem betonte er, der in jungen Jahren noch die „Badeanstalten“ in der Weser besucht hatte, die Wichtigkeit eines sauberen Flusses nicht nur für die Tiere und Pflanzen, sonder nicht zuletzt auch für die an ihm lebenden Menschen.
Die „Hamelner Erklärung“ zur Weserversalzung